1. FC 08 Haßloch holte dritten Platz

Yannick R., 25.01.2016

Vor allem der überragenden Leistung ihres bereits 39 Jahre alten Spielertrainers Rudolf Benkler hatte es die TSG Deidesheim zu verdanken, dass sie am vergangenen Wochenende das in der Kalmithalle Maikammer ausgetragene Hallenfußballturnier um den RHEINPFALZ-Cup gewann. Vor allem im Endspiel, das die Deidesheimer gegen den SV Rot-Weiß Seebach mit 6:0 gewannen, brillierte der frühere Regionalligaspieler und erzielte selbst drei seiner insgesamt elf Treffer, mit denen er sich auch den Pokal für den erfolgreichsten Torschützen sicherte.

Am Samstagabend sah es noch nicht danach aus, als sollte die TSG am Ende den Gesamtsieger stellen. Im ersten Spiel der Gruppe B schlugen sie zwar den TV Gönnheim mit 9:0, verloren aber anschließend gegen den zu den Topfavoriten zählenden Bezirksligisten VfB Haßloch mit 2:5. Obwohl letzterer um 13 Uhr noch ein Testspiel gegen den FV Berghausen bestritten hatte, trat der VfB übrigens mit Spielern der ersten Mannschaft an.

Ihr drittes Punktspiel gegen den TV Ruppertsberg gewann Deidesheim dann kampflos, da die Ruppertsberger am Freitag ihre Teilnahme absagten. Nicht nur dies war allerdings für einen neuen Spielplan verantwortlich, denn am Sonntagmorgen waren drei Spieler des der Gruppe C angehörenden SV Iggelbach in einen Verkehrsunfall verwickelt, wodurch auch diese Mannschaft danach nicht mehr antrat. Alle Begegnungen mit Ruppertsberger und Iggelbacher Beteiligung wurden deshalb mit 2:0 für den jeweiligen Gegner gewertet.

In der Gruppe B wurde der VfB Haßloch jedenfalls seiner Favoritenrolle gerecht und gewann nach dem Erfolg gegen Deidesheim und kampflos gegen Ruppertsberg erworbenen Punkten gegen TuS Maikammer mit 4:0 und gegen den TV Gönnheim mit 1:9. Mit zwölf Punkten und einem beeindruckenden Torverhältnis von 20:2 zog die Mannschaft von VfB-Trainer Frank Lieberknecht dadurch zusammen mit der erwartungsgemäß den zweiten Rang belegenden TSG Deidesheim souverän als Gruppensieger in das Viertelfinale ein.

Wie der VfB in Gruppe B dominierte auch dessen Lokalrivale 1. FC 08 Haßloch souverän das Geschehen in Gruppe C. Beim 3:2 im Auftaktspiel gegen Iggelbach, das dann mit 2:0 gewertet wurde, tat sich der Bezirksligist zwar noch etwas schwer, schlug aber danach die wie erwartet offensiv auftretenden FC Türkgücü Neustadt mit 6:3, die SG Edenkoben/St. Martin mit 4:0 und den FV Freinsheim mit 5:1. Hinter den dadurch mit zwölf Punkten und 17:4 Toren den ersten Rang belegenden 08ern belegten am Ende alle anderen drei Konkurrenten mit jeweils fünf Zählern den zweiten Platz. In den dadurch notwendigen Neunmeterschießen setzte sich schließlich die SG Edenkoben/St. Martin, deren Spielertrainer Slawomir Stulin (47) der älteste am Turnier beteiligte Spieler war, durch.

Am spannendsten ging es in der Gruppe A zu, was unter anderem daran lag, dass Landesligist VfL Neustadt lediglich mit seiner zweiten Mannschaft antrat. Dadurch gehörten dieser drei Mannschaften aus der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt an, und entsprechend ausgeglichen ging es dann auch zu. Letztendlich ergatterte der VfL Hainfeld am Ende ungeschlagen den ersten Platz. Lediglich beim 4:4 gegen den als Gruppenzweiter in das Viertelfinale einziehenden SV Rot-Weiß Seeebach gaben sie zwei Punkte ab. Der VfL Neustadt erreichte zusammen mit TuS Maikammer aus der Gruppe B lediglich als einer der beiden besten Gruppendritten die Runde der letzten acht.

Die beiden C-Klassen-Vertreter SV Herta Kirrweiler und SG Mußbach waren in der Gruppe A wie erwartet ohne Chance. Kirrweiler blieb sogar ebenfalls wie der TV Gönnheim in der Gruppe B ohne Punktgewinn, durfte sich aber darüber freuen, gemeinsam mit TuS Maikammer den ersten Platz der Fairnesswertung belegt zu haben.

Nachdem in den Gruppenspielen Überraschungen ausgeblieben waren, sollte sich dies ab dem Viertelfinale ändern. Gleich im ersten Spiel musste Bezirksligist VfB Haßloch die Segel streichen und verlor gegen den SV Rot-Weiß Seebach mit 1:2. Beim Spielstand von 1:1 bot sich dem Haßlocher Andreas Teutsch eine Riesenchance zum 2:1, aber er scheiterte an Seebachs Torwart Sven Seidenspinner (9.). Drei Minuten später stellte Pascal Beyer nach Vorlage von Stefan Zazkiewicz die Weichen auf Sieg. Damit war der erste große Favorit ausgeschaltet.

Ach das zweite Viertelfinalspiel zwischen dem VfL Hainfeld und TuS Maikammer verlief spannend. Borahan Bozoglu brachte Maikammer zwar mit 1:0 in Führung (3.), aber Vladimir Markovic (8.) und Leonardo Buckta (12.), der nach abgewehrtem Hainfelder Angriff den anschließenden Konter erfolgreich abschloss, sorgten noch für einen 2:1- Sieg des A-Klassen-Vertreters.

Danach trafen mit dem 1. FC 08 Haßloch und dem VfL Neustadt die beiden bei den vorangegangenen 37 RHEINPFALZ-Hallenfußballturnieren erfolgreichsten Mannschaften aufeinander, aber da der VfL ohne einen einzigen Landesligaspieler antrat, war diese Partie weniger brisant als früher. Nach elf Minuten führten die 08er mit 3:0 und ließen erst danach etwas nach. Am Ende stand es 4:2 für den Bezirksligisten.

Als letzte Mannschaft qualifizierte sich die TSG Deidesheim für das Halbfinale. Nach fünf Minuten führte die Benkler-Elf gegen Edenkoben bereits mit 3:0. Danach sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch. Deidesheim siegte schließlich mit 6:3.

Das erste Halbfinalspiel zwischen Seebach und Hainfeld war schnell entschieden. Pascal Beyer (3., 8.), Fabian Bauer (4.) und Jan Weisenborn (6.) sorgten schnell für klare Verhältnisse. Oliver Schirmer verkürzte per Weitschuss (13.) und Markovic verkürzten zwar noch auf 2:4 (15.), aber in Gefahr geriet der Seebacher Sieg nicht mehr.

Wie für den Lokalrivalen VfB kam eine Runde später auch für 08 Haßloch noch vor den Platzierungsspielen das böse Erwachen. Die TSG Deidesheim spielte einfach engagierter und wurde mit einem nicht erwarteten 5:1-Sieg für ihr größeres Engagement belohnt. Nach Nikolas Deimels frühem 1:0 (2.) blieb die Begegnung zwar lange torlos, aber in der Schlussphase wurden die Haßlocher von der TSG regelrecht überrollt. Nach Benklers Tor zum 2:0 (11.) kamen die 08er zwar zum 1:2-Anschlusstreffer, kassierten aber in den letzten zwei Minuten noch drei Gegentreffer zum Endstand von 5:1. Im Spiel um Platz drei zeigte das Team von 08-Coach Christian Lederle wieder Normalform und schlug den VfL Hainfeld verdient mit dem gleich Ergebnis von 5:1, mit dem sie unmittelbar zuvor gegen Deidesheim verloren hatten.

Mit dem SV Rot-Weiß Seebach und der TSG Deidesheim standen sich dann abschließend zwei Mannschaften im Endspiel gegenüber, die lediglich als Gruppenzweiter ins Viertelfinale eingezogen waren. Die Deidesheimer sprühten nun richtig vor Spielfreude. Benkler mit tollem Schuss von links (1.) und zwei Treffer von Tim Speiger und Alexander Schubing innerhalb der zweiten Minute zum frühen 3:0 sorgten schnell für klare Verhältnisse. Zwei weitere tolle Tore von Benkler (6., 13.) und das zweite Tor Speigers machten den 6:0-Sieg der TSG perfekt. Seebach wurde wie bei den früheren RHEINPFALZ-Hallenfußhallturnieren seinem Ruf als Abonnement-Zweitem gerecht.

Den Deidesheimer Erfolg komplett machte, dass mit dem neunmal erfolgreichen Alexander Schubing hinter Benkler ein weiterer TSG-Spieler auch den zweiten Platz der Torschützenliste belegte und sich unter den vier gemeinsam mit acht Treffern den dritten Rang belegenden Akteuren mit Tim Speiger noch ein weiterer befand. Ebenfalls achtmal trafen Pascal Bayer (SV Rot-Weiß Seebach), Lucas Franzreb (1. FC 08 Haßloch) und Vladimir Markovic (VfL Hainfeld).

Benkler war nach dem Endspiel natürlich überglücklich. „Wir wollten jedes Spiel gewinnen, was uns außer gegen den VfB Haßloch, der meines Erachtens zu viel Wert auf Kampf legte, gelungen ist. Ich habe meine Mannschaft auch nicht als Außenseiter gesehen. Das haben auch bereits die vergangenen RHEINPFAL-Turniere gezeigt“, meinte er. Es gelte nun, den Schwung aus dem Erfolg mit in die Meisterschaftsrunde zu nehmen. „In meinen letzten vier Monaten als Spieler werde ich noch einmal alles geben. Wir wollen auf jeden Fall um den Aufstieg mitspielen, und das mit einer Mannschaft, die ohne Geld zusammengestellt wurde“, äußerte sich Benkler zur Zukunft (dil).

Quelle:Vorstand